Sonntag, 29. Juli 2018

Der Tag des Tigers

Hallo liebe Zoo- und Tierfreunde,

lange ist der letzte Eintrag schon wieder her und ich konnte bislang keines meiner Versprechen einlösen. Daran ist vor allem die fehlende Zeit schuld, zum anderen aber auch, dass der USB-Stick, auf dem ich einen Großteil der Fotos der angekündigten Zooportraits gespeichert hatte, den Geist aufgegeben hat und ich nun ohne Bildmaterial dastehe. Aktuell bin ich dabei, noch zu retten, was zu retten ist, aber das dauert. Für einiges hatte ich Sicherheitskopien angelegt, aber nun ja ...

Heute soll es aber endlich mal wieder einen Post mit Inhalt geben und über diesen freue ich mich heute ganz besonders, denn es geht um mein ganz persönliches Lieblingstier: den Tiger.

Männlicher Amurtiger (Panthera tigris altaica) im Zoo Leipzig. Von hier aus wird seit 1976 das Internationale Tigerzuchtbuch geführt.


Internationaler Tag des Tigers


Ins Leben gerufen wurde der Internationale Tag des Tigers 2010 auf dem International Forum for Tiger Conservation in St. Petersburg, einem Forum, bei dem sich die Staaten, in denen heute noch Tiger leben, trafen, um geeignete Schutzmaßnahmen für die bedrohte Tierart miteinander zu besprechen und ein gemeinsames Schutzabkommen zu vereinbaren. Beteiligte Länder waren neben dem Gastgeber Russland Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand und Vietnam. Seit 2011 wird der während dieses Kongresses beschlossene Feiertag jährlich am 29. Juli begangen, um auf den Schutz der bedrohten Katze aufmerksam zu machen.
Doch warum braucht der Tiger überhaupt unseren Schutz?

Der Tiger - Überlebenskünstler mit Streifenmuster


Systematik


Der Tiger (Panthera tigris) ist eine von rund 37 Arten aus der Familie der Katzen (Felidae) und gehört somit zu den Raubtieren (Carnivora). Er ist eine von fünf Arten der Großkatzengattung Panthera oder Pantherkatzen und somit nächstverwandt mit dem Irbis (Panthera uncia), dem Leopard (Panthera pardus), dem Löwen (Panthera leo) und dem Jaguar (Panthera onca). Zusammen mit dem Nebelparder (Neofelis nebulosa) und dem Sunda-Nebelparder (Neofelis diardi) bilden die Pantherkatzen das Taxon der Pantherinae oder Großkatzen. Während Paul Leyhausen den Tiger in den 80er Jahren als ein Mitglied der Gattung Neofelis betrachtete und somit in die Nähe des Nebelparders rückte (Grzimek, 1987), zeigten molekulargenetische Studien, dass der Tiger eindeutig zur Gattung Panthera zu stellen ist. Der nächstlebende Verwandte des Tigers, seine so genannte Schwesterart, ist wahrscheinlich der Irbis (Piras et al., 2018).

Die Zahl der Unterarten des Tigers wird kontrovers diskutiert. Traditionell werden acht bis neun Unterarten des Tigers unterschieden, die vor allem durch Unterschiede in der Größe, Fellfärbung und dem Streifenmuster differenziert werden. Allgemein lässt sich sagen, dass die Unterarten von Nord nach Süd kleiner werden, ein dichteres Streifenmuster aufweisen und eine kontrastreichere Färbung. Die IUCN führt neun Unterarten des Tigers, wobei drei von ihnen bereits in historischer Zeit ausgestorben sind:
  • Amurtiger (Panthera tigris altaica)
  • Südchinesischer Tiger (Panthera tigris amoyensis)
  • Bengal- oder Königstiger (Panthera tigris tigris)
  • Indochinatiger (Panthera tigris corbetti)
  • Malysischer Tiger (Panthera tigris jacksoni)
  • †Kaspischer Tiger (†Panthera tigris virgata)
  • Sumatratiger (Panthera tigris sumatrae)
  • †Javatiger (†Panthera tigris sondaica)
  • †Balitiger (†Panthera tigris balica)
Die Eigenständigkeit des Malysischen Tigers ist bis heute nicht unumstritten, oft werden die Tiere Malaysias zum Indochinatiger gezählt. Der ausgestorbene Kaspische Tiger zeigt eine genetisch große Ähnlichkeit zum Amurtiger und scheint mit diesem identisch zu sein, erst durch den Menschen seien die beiden Populationen voneinander getrennt worden (Driscoll et al., 2009). Demnach müssten die beiden Unterarten als eine gemeinsame Subspecies geführt werden, aufgrund der Prioritätsregel hätte der Name P. t. virgata in diesem Fall Gültigkeit.
2015 kam ein internationales Forscherteam, an dem unter anderem das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin (IZW) beteiligt war, zu dem Schluss, dass sich genetisch klar nur zwei Linien des Tigers voneinander unterscheiden ließen. Sie schlagen deshalb die Aufteilung des Tigers in nur zwei Unterarten vor, den Festlandtiger (Panthera tigris tigris) und dem Sundatiger (Panthera tigris sondaica), der heute nur noch auf Sumatra vorkommt (Wilting et al., 2015).

Merkmale


Der Tiger ist die größte rezente Katzenart der Welt.

Lebensweise




Bedrohung




Literatur


Grzimek, Bernhard (1987): Grzimeks Enzyklopädie Säugetiere, Band 4, Kindler Verlag, München, ISBN 3-463-42004-X

Driscoll, Carlos A.; Yamaguchi, Nobuyuki; Bar-Gal, Gila Kahila; Roca, Alfred L.; Luo, Shujin; Macdonald,  David W.; O’Brien, Stephen J. (2009): Mitochondrial Phylogeography Illuminates the Origin of the Extinct Caspian Tiger and its Relationship to the Amur Tiger, PLoS ONE. Band 4, Nr. 1

Piras, Paolo; Silvestro, Daniele; Carotenuto, Francesco; Castiglione, Silvia; Kotsakis, Anastassios; Maiorino, Leonardo; Melchionna, Marina; Mondanaro, Alessandro; Sansalone, Gabriele; Serio, Carmele; Vero, Veronica Anna; Raia, Pasquale (2018): Evolution of the sabertooth mandible: A deadly ecomorphological specialization, Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, Volume 496, S. 166-174, doi.org/10.1016/j.palaeo.2018.01.034

Wilting, Andreas; Courtiol, Alexandre; Christiansen, Per; Niedballa, Jürgen; Scharf, Anne K.;  Orlando, Ludovic; Balkenhol, Niko; Hofer, Heribert; Kramer-Schadt, Stephanie; Fickel, Jörns; Kitchener, Andrew C. (2015): Planning tiger recovery: Understanding intraspecific variation for effective conservation, Science Advances Vol. 1, no. 5, e1400175 doi:10.1126/sciadv.1400175

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